Reifendrehen im Erzgebirge – Ein fast vergessenes Handwerk mit Seele

2025-07-17 15:03:00 / BLOG / Kommentare 0
Reifendrehen im Erzgebirge – Ein fast vergessenes Handwerk mit Seele - Reifendrehen im Erzgebirge – Altes Handwerk mit Herz & Tradition

Das Reifendrehen gehört zu den beeindruckendsten Handwerkstechniken des 
Erzgebirges. Noch heute faszinieren Reifentiere wie Pferde, Schafe oder Kühe durch ihre
Schlichtheit und handwerkliche Präzision. Doch was genau steckt hinter dieser
traditionellen Kunstform? 

Was ist Reifendrehen?

Reifendrehen ist eine spezielle Drechseltechnik, bei der aus einem gedrehten Holzring –
dem sogenannten Reifen – kleine Tiere oder Figuren herausgeschnitten werden. Die
typischen runden Körperformen der Reifentiere entstehen direkt aus dem ringförmig
gedrehten Holz. Anschließend werden die Tiere von Hand geschnitzt, geglättet und oft
liebevoll bemalt. 

Woher stammt diese Handwerkstradition?

Ihren Ursprung hat das Reifendrehen im 19. Jahrhundert im sächsischen Erzgebirge – 
insbesondere in der Spielzeugregion um Seiffen. In einer Zeit, in der große Armut
herrschte, suchten die Menschen nach einfachen Möglichkeiten, Spielzeug für den
Verkauf herzustellen. Die Reifendreherei war eine geniale Lösung: Aus einem einzigen
Stück Holz konnten zahlreiche Tiere entstehen. 

Welches Holz eignet sich zum Reifendrehen?

Verwendet wurden vor allem Linde, Fichte oder Ahorn – Hölzer, die sich leicht
bearbeiten lassen und feinporig genug sind, um saubere Schnittkanten zu ermöglichen.
Besonders wichtig war ein gleichmäßiger Wuchs der Jahresringe, da diese später die
Form und Struktur der Tiere bestimmten.

War Reifendrehen Familienarbeit? 

Ja – das Reifendrehen war oft ein echtes Familienhandwerk
• Der Vater arbeitete an der Drechselbank und formte den Reifen. 
• Die Mutter spaltete die Tierformen vorsichtig ab. 
• Kinder halfen beim Schnitzen, Schleifen oder Bemalen.
So ging jede Figur durch viele Hände – und trug die Sorgfalt und den Stolz der ganzen 
Familie in sich.

Warum sind Reifentiere heute so wertvoll?

Heute beherrschen nur noch wenige Handwerksbetriebe diese Technik. Reifentiere,
besonders aus der DDR-Zeit, sind daher gesuchte Sammlerstücke. Sie erzählen von
einer anderen Zeit – von handwerklichem Können, Geduld und dem Wunsch, mit
einfachen Mitteln etwas Schönes zu schaffen. 
Ob unbemalt oder farbig: Jedes Reifentier ist ein kleines Unikat – mit ganz eigenem
Charakter. 

Wie erkenne ich ein echtes Reifentier?

Echte Reifentiere haben:
✔ eine runde, geschwungene Körperform
✔ sichtbare Spuren des Abspaltens
✔ feine Schnitzdetails, oft handbemalt
✔ gelegentlich ein Siegel oder Signet (z. B. „Hergestellt in der DDR“), oder in jüngerer 
     Zeit das Signet des Drechslers.
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Erzgebirge.

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Tipp für Sammler: Bastelbeutel mit Reifentier-Prozess 

Besonders spannend für Liebhaber: Unser Bastelbeutel, der den Entstehungsprozess
eines Reifentiers zeigt – vom Holzreifen über das Rohteil bis zum fertigen Pferd. Dazu
gibt’s eine Anleitung und eine nostalgische Postkarte aus alter Zeit. Ein echter Blick
hinter die Kulissen erzgebirgischer Handwerkskunst! 
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Fazit: Reifendrehen ist lebendige Geschichte

Reifentiere sind nicht nur schönes Spielzeug oder Sammlerstücke – sie sind 
Erinnerungen in Holz, Zeugen einer Handwerkstradition, die im Erzgebirge tief
verwurzelt ist. 

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