Jubiläum

Unsere Geschichte

ist eng mit dem Ruhrgebiet und dem Bergbau verbunden.

Nach der Flucht 1948 aus Leutenberg in Thüringen arbeitete mein Mann auf Zeche Heinrich in Essen-Überruhr, es gab Carepakete aus Amerika, die speziell an die Bergleute verteilt wurden, damit sie für die harte Arbeit unter Tage bei Kräften blieben. Mein Schwiegervater war ab 1953 auf Zeche Katharina in Essen-Kray.

Meine Schwester und ich wurden in Stettin Finkenwalde geboren, da unsere Eltern damals dort Arbeit hatten. Wir blieben bis zur Vertreibung am Ende des zweiten Weltkrieges. Meine Mutter, Schwester und ich lebten danach in Lutherstadt Eisleben bei meinen Großeltern. Nach der Flucht 1950 aus der sowjetisch besetzten Zone, gelangten wir nach Duisburg. Meine Mutter fand dort in einem Krankenhaus in Meiderich Arbeit. 1961 lernte ich meinen Mann kennen, den ich 1962 heiratete. Zwei Jahre später wurde in Duisburg unsere Tochter geboren, weitere zwei Jahre später unser Sohn in Hattingen-Niederwenigern.

Wie wir dann unser eignes Heim bezogen, war Kohle noch viele Jahre ein Thema für uns, da es der Brennstoff war, um unser Haus zu heizen.

Am 01. Februar 1962 eröffneten wir unser Geschäft in Hattingen/Ruhr.

1972 zogen wir mit unserem Geschäft und der Reinigung nach Velbert-Nierenhof und blieben dort 44 Jahre. Als das Haus verkauft wurde mussten wir unseren langjährigen Standort, in dem unser ganzes Herzblut steckte, verlassen.

Viele Kunden sagten uns damals zum Trost, wenn eine Tür zugeht, wird sich eine andere öffnen. Und so war es auch, wir zogen mit 400 Umzugskartons und etlichen großen Boxen nach Essen-Kupferdreh, hier sind wir nun auch schon sechs Jahre.

Essen Kupferdreh, seit 2016

Wie kamen wir nun dazu die Volkskunst aus dem Erzgebirge zu verkaufen?

In Hattingen beginnt es, was jetzt nach 60 Jahren immer noch anhält, die Leidenschaft zum Holz. Nicht irgendein Holz, es handelt sich hier um die Volkskunst aus dem Erzgebirge.

Es ist 1962, ein Jahr vor dem Mauerbau, jetzt ist es bereits schwer Holzkunst selbst im Erzgebirge zu kaufen, allein unsere Verwandten schickten uns die sogenannte „Bückware“.

Damit fing alles an, mit der, in den Paketen befindlichen „Bückware“ der Verwandtschaft aus Großenhain bei Dresden.

Der im Paket befindliche Nussknacker oder Räuchermann und Engel waren als „Bückware“ im Konsum gekauft worden, sie kamen als Geschenke zu uns, für die von uns geschickten Westpakete.

Die Figuren wurden als Dekoration zur Weihnachtszeit ins Schaufenster unserer damals betriebenen Reinigung gestellt.

Unsere Kunden wollten diese „Handarbeiten aus Holz“ kaufen, eigentlich wollte ich sie nicht verkaufen. Aber besonders hartnäckige Kunden schafften es mir etwas abzuschwatzen, so wechselte dann doch das ein oder andere Stück den Besitzer. Ich wollte mich aber nicht von allem trennen, immerhin war meine Leidenschaft selbst dafür entbrannt.

Wir machten uns also auf die Suche nach Herstellern, um diese Produkte einzukaufen.

Das war nicht leicht, immerhin verhinderte die Grenze den direkten Kontakt zu den Produzenten.

Mein Mann nahm zu einem alten Freund Kontakt auf, der Großhändler in Olbernhau war, AKI Spielzeug Harald Glöckner. Da er selbst nur abgezählte Stücke bekam und darüber Buch führen musste, wohin er diese verkaufte, konnte er uns direkt nicht weiterhelfen.

Er fragte bei der Genossenschaft DREGENO in Seiffen für uns nach und bekam dort die Information, dass es einen Großhändler in Nettetal gibt, bei dem wir einkaufen könnten.

Die Firma Gerda Lutherer wurde nun für viele Jahre unsere Anlaufstelle für die wundervollen Holzfiguren.

Bis zur Wende war es uns nur möglich bei den folgenden Firmen einzukaufen:
Finny Ulbricht, Breitner GmbH und Lotte Sievers-Hahn sowie Räucherkerzen von der Firma Jäger.
Wir bekamen nur 10% Wendt & Kühn-Artikel je Auftragswert bei der Firma Lutherer und trotzdem hatten wir bereits von Anfang an ein umfangreiches Sortiment der nun weltbekannten Engel und Figuren aus Grünhainichen.

Sogar Herrnhuter Sterne hatten wir schon vor der Wende im Sortiment, diese konnten wir über einen Hamburger Buchladen ordern.

Nach der Wende nahmen wir dann persönlich zu den Herstellern Kontakt auf und es entstanden viele langjährige Freundschaften. Diese Vielfallt spiegelt sich auch heute noch in unserem Sortiment wieder.

Über uns wurde oft wegen unserer großen Auswahl der Erzgeb. Volkskunst in den Medien berichtet.

Sommerfest in Velbert-Langenberg

Mit 400 Umzugskartons plus etlichen übergroßen Boxen zogen wir nach Kupferdreh.

So sah der Wagen aus, nach einer Fahrt ins Erzgebirge. Bis zur kleinsten Ecke ausgefüllt mit den hölzernen Kostbarkeiten.

Der Abschied von Nierenhof Mai 2016

Unvergesslich dieses Teppichmuster, an das sich heute noch so viele Kunden erinnern.

Einzug in Kupferdreh im Juni 2016

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Glück Auf!-Engel

Als es um die Form des Engels ging haben wir nicht lange überlegt, es musste mit dem Bergbau zu tun haben. So wurde unser Engel zur Beschützerin der Bergleute, in Anlehnung an die heilige Barbara.

Unser Glück Auf!-Engel

Die heilige Barbara, Beschützerin der Bergleute.

Zu ihrem Leben wurden zahlreiche Legenden überliefert, deren Kern besagt, dass Barbara wegen Ungehorsams gegen ihren Vater in einen Berg oder einen Turm gesperrt wird und den Rest ihres Lebens in der Enge und Dunkelheit des Berges oder Turmes verbringen muss, bis sie zur Vernunft gekommen sei. Da der erwünschte Erfolg ausbleibt, muss sie schließlich zur Bestrafung den Märtyrertod sterben.

Aber warum verehren die Bergleute die heilige Barbara als ihre Schutzpatronin?

Es sind wohl die Enge und Dunkelheit in einem Bergwerk, welche die Bergleute zur Wahl der heiligen Barbara als Schutzheilige geführt haben - Situationen, die Barbara wohl vertraut waren.

Sie behütet die Bergleute bei ihrer oft gefahrenvollen Arbeit in den Bergwerken und Gruben.

In Deutschland hat sich die bergmännische Verehrung der heiligen Barbara, etwa zu Beginn des späten Mittelalters, wahrscheinlich zuerst im sächsisch-schlesischen und im böhmischen Raum ausgebreitet. Die Menschen, die Oberschlesien als Folge des Zweiten Weltkrieges verlassen mussten, brachten ihre Tradition der Verehrung der Barbara als Schutzpatronin der Bergleute mit, als sie in das Ruhrgebiet kamen.

Konfessionsübergreifend und über die Grenzen der Völker hinweg begehen die Bergleute gemeinsam den 4. Dezember als Barbaratag, indem sie ihr als Schutzpatronin huldigen, in festlichen Veranstaltungen alte Bräuche und Rituale pflegen und den Berufsstand würdigen.

In alten Zeiten begann der Bergmann seine schwere und gefahrvolle Arbeit mit dem Wunsch „Glück zu!“ Er wollte damit ausdrücken: Wenn ich die hl. Barbara um Hilfe anflehe und Glück habe wie sie, führt sie mich zu reichen Bodenschätzen und lässt mich gesund wieder ans Tageslicht zurückkehren. Aus „Glück zu“ wurde später, als die Schächte in immer größere Tiefe reichten:

„Glück Auf!“

DANKE, für 60 Jahre Treue.
Ihre Familie Schmidt

Glück Auf!-Engel hier erhältlich:

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